08.05.13

Wenn du stirbst zieht das ganze Leben an dir vorbei.


Als man mir mit 12 Jahren im Religionsunterricht erzählte,  das man kurz vor seinem Tod noch einmal verschiedene Ausschnitte des Lebens vor sich sieht, fragte ich mich welche Momente wohl die meinen sein werden.  Dürfte ich es mir aussuchen, würde ich diese 7 Momente gerne noch einmal durchleben:



In den ersten Monaten in meiner neuen Klasse fühlte ich mich immer ein wenig einsam. Das änderte sich als ich die lustigste und humorvollste Person der ganzen Schule kennenlernte.  Wir wurden Freundinnen, ja sogar beste Freundinnen.  Wir verbrachten jeden Tag nach der Schule miteinander, guckten O.C. California , lachten über lustige Wörter, Dinge oder über bestimmtes Spielzeug  das wir in einer Kiste im Keller ihrer Nachbarin fanden.  Bis jetzt  durfte ich nicht wieder einen solchen Menschen kennenlernen. Unsere gemeinsame Zeit als Freundinnen werde ich nie vergessen und würde mich freuen einen solchen Moment als einen der letzten noch einmal zu sehen.



Als kleines Kind haben mir die Italien-Urlaube meiner Eltern immer sehr gut gefallen. Morgens im Supermarkt die Semmeln und typisch Italienische Kekse aussuchen, Mittags an den Strand, im Meer schwimmen, Malagaeis essen, Märkte besuchen,  Abends Pizza essen und anschließend eine runde Kniffel spielen. 



Die erste richtige Party meines Lebens feierte ich bei meiner damaligen Freundin die Sturmfrei hatte.  Das Haus war voller Menschen die ich kaum kannte aber an diesem Abend kennenlernte. Wir tanzten, die Musik war toll, im Garten wurde gegrillt. Ich bin mir nicht mehr ganz so sicher ob es vielleicht doch nur am Alkohol  lag das ich so viel lachen musste – eine schöne Erinnerung ist es allemal.



Das erste Mal verliebt, der erste Kuss, und natürlich auch der erste Freund.  Noch oft muss ich an mein damaliges, kleineres ich denken das auf keinen Fall etwas verpassen wollte, mit 13 Angst hatte es würde nie im Leben einen Partner finden und der richtige, für mich damals der richtige, schneller kam als ich dachte. 



Meinem ersten Berlin-Besuch fieberte ich schon Wochen zuvor entgegen. Als ich aus dem Auto stieg und den Boden berührt ahnte ich noch nicht das ich dieses Stadt einmal besser kennen und lieben lernen würde als die, in der sich mein Zuhause befindet.



Als die Weltmeisterschaft in Deutschland stattfand gingen meine Freundinnen und ich bei jedem Spiel mit Fahnen bewaffnet  und in Trikots gekleidet zur Schule.  Während des Spiels aßen wir selbstgemachte Pizza und tranken (Ohoo!) Beck’s Lemon.  Gewann die deutsche Nationalmannschaft zogen wir mit unseren Fahnen durch die Straße und waren so oder so ganz dem Fußball verschrieben, ich sogar noch ein wenig über die WM hinaus.



Ebenfalls unvergessen bleibt die Klassenfahrt ins Skilager. Normalerweise hasse ich es – bis heute – auswärts zu schlafen, mit meiner Freundin aber war es einziger Spaß.  Sie brachte mir die seltsamsten Brettspiele bei (noch heute bin ich mir sicher, dass sie sich die Regeln selbst ausgedacht hat), trieben uns verbotenerweise auf den Gängen der Jungs herum, belauschten die Lehrer im separaten Speisesaal und hatten wir etwa keine Lust mehr aus Skifahren benutzen wir einfach die andere Seite des Lifts um ins Tal zu kommen.  Als die ganze Klasse am letzten Abend den Abschied vom Skilager feierte, stellten wir uns in unserem Zimmer schlafend um anschließend unsere eigene Party zu veranstalten.  Nach einer Überdosis an Zucker und Koffeinhaltigen Getränken  stürzten wir rückwärts in ein Regal, das krachend in sich zusammenfiel. Letztendlich behaupteten wir,  es sei ein Junge gewesen der sich in unser Zimmer schleichen wollte woraufhin wir ihn erfolgreich in die Flucht geschlagen hatten.  Eine Bestätigung wie gut wir doch im Lügen waren erhielten wir dadurch, das man unserer Geschichte Glauben schenkte.


Natürlich gibt es noch einige andere schöne und unvergessliche Momente, diese 7 aber waren die ersten die mir in den Sinn kamen. 




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