15.01.13

Ach, und könnt' ich doch nur ein einz'ges Mal die Uhren rückwärts drehen


Auch wenn sich das Leben eigentlich in der Gegenwart abspielen sollte, denke ich noch oft an alte Bekannte und Situationen aus den letzten Jahren zurück. Meistens erwähnt man nur das Gute. An das Schlechte möchte man sich nur ungern erinnern. Trotzdem ist es im Nachhinein immer sehr spannend zu sehen wie sich mit der Zeit alles entwickelt hat.

Früher, als ich das erste Mal so richtig verliebt war. Damals habe ich sogar mit meiner besten Freundin gestritten da wir beide in den selben Jungen verknallt war. Selbstverständlich haben wir uns kurz darauf wieder vertragen, aber meine Freundin ist sie schon lange nicht mehr. Einmal, da hat mich dieser Junge nach der Schule vor den Winterferien zur Verabschiedung umarmt. Mein Vater hat mich mit dem Auto abgeholt und ich habe in einem unbeobachteten Moment ein kleines Herz an die Windschutzscheibe gemalt. Mittlerweile haben wir das Auto verschrottet und den Jungen habe ich nach meiner Schulzeit nie wieder gesehen. 

Früher, als man im Unterricht saß und das "geheime Botschaften auf kleinen Diddl-Zettelchen schreiben" spannender fand als das Gerede unserer Geschichtslehrerin. Hätte man mir damals gesagt das Geschichte eines Tages mein Lieblingsfach werden würde hätte ich ihn ausgelacht. 

Früher, als ich mit 13 Jahren einen Freund hatte der wie ich eine feste Zahnspange tragen musste und wir uns nicht richtig küssen wollten weil wir Angst hatten das sich dabei unsere Zahnspangen ineinander verhaken.


Früher, als wir zwei Skateboards aneinandergebunden haben um zu dritt darauf stehen zu können.

Früher, als ich mit 14 das erste Mal bei meiner Freundin übernachten durfte die schon 16 war und auch Jungs eingeladen hat. 

Früher, als als wir unser Klassenzimmer streichen sollten und die Jungs sich lieber damit beschäftigten ihre Handflächen mit Farbe anzumalen um uns Mädchen die Hände auf den Po zu drücken. Das Mädchen mit den meisten Handabdrücken auf dem Hinterteil erntet die neidischen Blicke der Anderen.

Früher, als man mit 16 superstolz darauf war in einen Club ab 18 zu dürfen. Oder noch besser: Mit 14 auf eine Faschingsparty zu gehen und sich so sehr zu schminken das man locker als 18 durchgeht. 

Früher, als man sich wie ein weinendes, schreiendes, schlecht gelauntes Kind benehmen konnte ohne ein Prämenstruelles Syndrom nachgesagt zu bekommen. 

Früher, als die Probleme noch so klein waren wie man selbst. 

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